Fotocredit: NASA
Nun sind wir also im Sommer des - unter vielen Aspekten- besonderen Jahres 2020 angekommen.
Jetzt ist er endlich wieder da, der heiß(begehrt)e Sommer. Hat sich in diesem Jahr ja etwas länger Zeit gelassen. Die Leute scheinen sichtlich glücklicher, als sie es noch vor ein paar Wochen waren. Vermutlich hat das auch ein wenig mit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen zu tun und ganz so entspannt wie üblich wird dieser Sommer 2020 wahrscheinlich wohl auch nicht, sind die Sorgen doch groß, von einer zweiten Welle überrollt zu werden. Und auch in puncto Klimaschutz sorgt man sich zunehmend um die Zukunft. In Österreich haben ganze 380.590 Menschen das Klimavolksbegehren unterzeichnet, damit liegt dieses auf Platz 5 in der Rangliste der Volksbegehren in den vergangenen zehn Jahren. Man kann deutlich erkennen, dass dies eine Zeit des Umbruchs ist. Wie wird es wohl mit der Erde weitergehen, wie werden wir Menschen in Zukunft mit unserer Umwelt umgehen? Die Geschichte, sowie auch die Zukunft der Erde, kann nur verstehen, wer auch die Klimageschichte versteht..
Das Erdklima hat sich im Laufe der Erdgeschichte immer wieder dramatisch geändert.
Das wissen wir heute dank vieler Pioniere der Klimaforschung. Was jedoch viele vielleicht nicht wussten: Während des größten Teils seiner seit 4,6 Milliarden Jahre andauernden Existenz ist unser Planet karg und heiß. Ein „normales“ Erd-Klima gibt es also nicht. In den Anfängen herrschen nämlich laut Wissenschaftlern auf unserer Erde rund 100 Grad Celsius und mehr. Vor etwa 900 Millionen Jahren beginnt schließlich der Wechsel von Kalt- und Warmzeiten. Lediglich sieben dieser Eiszeitalter, die jeweils rund 50 Millionen Jahre anhalten, bringen niedrigere Temperaturen. Heute stehen wir beinahe am Höhepunkt dieser (eigentlich natürlichen) Erwärmung - seit 10.000 Jahren herrscht auf der Erde eine Durchschnittstemperatur von 14 Grad Celsius, jetzt aber gerät dieser Wert immer mehr ins Wanken und durch die Klimagase erhöht sich die Erdtemperatur stetig und so rasant wie noch nie zuvor - durch die Industrialisierung in den letzten 200 Jahren steigt die Temperatur schneller als in den gesamten 1.500 Jahren davor. Und genau diese Schnelligkeit ist der springende Punkt, der diese aktuell herrschende Warmzeit von den anderen unterscheidet.
Klimaforscher sehen sogar einen Anstieg der Temperatur um unglaubliche 6,4 Grad im Bereich des Möglichen.
Tatsache ist: Die Erde wird es überstehen. Berechnungen zufolge wird die Temperatur auf unserem Planeten, wenn er sich in 20.000 bis 30.000 Jahren wieder weiter von der Sonne wegbewegt, sinken. Wie genau das Leben auf der Erde dann aussehen wird, wissen wir nicht. Wohl aber wissen wir, dass es schon mehrere große Temperaturschwankungen im Laufe der Erdgeschichte gab - mit der Ausnahme, dass der Mensch nicht involviert war. Ob wir das also überstehen werden, ist mehr als ungewiss.
Die ersten Beweise für den globalen Klimawandel gibt es übrigens bereits zu Anfang der 50er-Jahre, wobei diese Veränderung damals noch kaum von jemandem ernst genommen wird. Da sich CO2 im Wasser löst, herrscht damals noch die allgemeine Annahme, dass die vom Menschen eingebrachten Mengen im Meer verschwinden. Kurze Zeit später schaffen es die beiden Forscher Bert Bolin und Erik Eriksson, diese Annahme zu widerlegen. Im Jahr 1956 wird der Anstieg der CO2-Konzentration erstmals mithilfe eines Computers berechnet - und diese Berechnungen beweisen schließlich, dass eine deutliche Erwärmung in den nächsten Jahrzehnten zu erwarten ist. Politisch mit dem von Menschenhand geschaffenen Klimawandel auseinandergesetzt hat man sich jedoch erst ab 1990.
Es müssen radikale Veränderungen her
Spätestens seit „Fridays For Future“ greift die internationale Politik das Thema auf ernsthaftere Art und Weise auf und auch fast alle österreichischen Parteien nehmen den Klimaschutz in ihr Regierungsprogramm auf. Ob tatsächlich genug geschehen wird, um die gravierendsten Auswirkungen abzuwehren, ist trotzdem äußerst fraglich. Denn, die Wirtschaft profitiert enorm von den klimaschädlichen Vorgehensweisen, die national und international Gang und Gebe sind. Um wirklich radikal etwas verändern zu können, müssten wir Menschen auf vieles verzichten, was wir aktuell als selbstverständlich hinnehmen. Wesentlich ist, dass man ein besseres Bewusstsein dafür bekommt, wie man seinen Lebensstil an die Bedürfnisse und Gegebenheiten der Umwelt anpassen kann. Jeder einzelne ist hier gefragt, denn, sich naiver-weise auf bloß auf die Politik zu verlassen, wäre fatal. Glücklicherweise wird das immer mehr Menschen bewusst. Wie man es in kleinen Schritten schafft, sich mehr und mehr von der Konsumgesellschaft wegzubewegen und ein umfassenderes Know-How aneignen kann, um selbst seinen Teil für eine bessere Zukunft beizutragen, empfiehlt es sich, einmal die Homepage von „Mutter Erde“ zu besuchen.
(https://www.muttererde.at)
Corona als Vorbote?
Anfangs nehmen es nur wenige ernst. Einige Wochen danach betrifft es die ganze Welt. Es scheint, als würden wir Menschen nur begreifen, wenn es kurz vor zwölf ist. Gewogen in selbst erschaffener vermeintlicher Sicherheit sind wir von Kind auf darauf konditioniert, darauf zu vertrauen, dass andere, in dem Fall die Politiker, das schon regeln werden - denn dafür haben wir sie ja in ihre Ämter gewählt. Tatsächlich liegt es aber an jedem Einzelnen, etwas zu ändern. In Zeiten wie diesen, insbesondere in diesem ganz speziellen Jahr 2020, muss ein Umdenken statt finden. Und ist Corona der entscheidende letzte Weckruf.