DARK ODDITIES #31 (MYSTERIOUS SICKNESS EDITION)
Uns ist bewusst, dass wir gerade eine Pandemie hinter uns gebracht haben und es der Mehrheit zum Halse heraushängt, ständig an irgendwelche Krankheiten erinnert zu werden.
But hear us out! Was wir heute vorzustellen haben sind nicht einfach ein paar totbringende Viren die schmerzhafte Symptome mit sich bringen. Es sind einige der merkwürdigsten und mysteriösesten Fälle mit denen sich die Schulmedizin je herumschlagen musste. Bei unseren Recherchen sind uns Nonnen im 15ten Jahrhundert unterkommen, die sich wie Katzen verhielten. Patienten die plötzlich nurmehr in einer fremden Sprache kommunizieren konnten (Fremdsprachen-Akzent-Syndrom). Oder ein Hefepilz der sich im Verdauungstrakt ansetzen und aufgenommene Nahrung in Alkohol umwandelt kann (Eigenbrauer-Syndrom). Doch nichts jagte uns mehr Schauder über den Rücken als die folgenden vier Beispiele.
Juli 1518. Eine Frau beginnt ausgelassen auf den Straßen Straßburgs zu tanzte. Die Leute denken sich nichts dabei und rasch schließen sich Einige ihrem lustigen Treiben an. Immer mehr Leute folgten ihrem Beispiel, die Stimmung scheint ausgelassen und heiter. Stunden vergehen. Die Masse schwingt noch immer das Tanzbein. Es zeichnet sich zunehmend ab, dass etwas nicht stimmt. Das zuständige Magistrat und der Bischof werden alarmiert, eine Reihe von Ärzten treibt die Tänzer zusammen und befördert sie ins Hospital. Dort ist man ratlos! Stimmen werden laut welche die Patienten als vom Teufel besessen verschreien, die Mediziner vermuten aber eher eine Überhitzung des Blutes aufgrund der heißen Sommertage. Die rätselhafte Tanz-Plage zieht sich bis in den Oktober, wo sie langsam abklingt. Noch heute stehen Historiker wie Mediziner vor einem Rätsel. Man vermutet eine Art von Massenhysterie, was allerdings schwer zu verifizieren ist, da sich Aufzeichnungen von damals in Grenzen halten. Ähnliche Fälle sollen sich im 11. Jahrhundert im sächsischen
Kölbigk und im 15. Jahrhundert im italienischen Apulia zugetragen haben. Im letzteren Fall wurde eine Frau von einer Tarantel gebissen und man glaubte, der Tanzwut nur mit der richtigen Musik beikommen zu können. Hierzu ein Video von
Fascinating Horror...
Am 30. Januar 1962 nahm im afrikanischen Tanganjika (heute Teil von Tansania) ein ungeahnter Alptraum seinen Anfang. Drei Schülerinnen einer Mädchenschule brachen in unkontrolliertes Gelächter aus und konnten nicht mehr zur Ruhe gebracht werden. Innert kürzester Zeit wurden 95 der 159 Schüler angesteckt, sodass es vorübergehend zur Schließung der Schule kam. In der Zwischenzeit wurden weitere Kinder von der rätselhaften Lachepidemie heimgesucht, die sich rasch bis ins benachbarte Uganda ausbreitete. Das manische Lachen ging einher mit lautem Weinen, Schreien, starken Angstzuständen, Schmerzen, Atembeschwerden, Ohnmachtsanfällen und teilweisen Wutausbrüchen. Zu Tode kam glücklicherweise niemand. In den zwei Jahren seit dem Ausbruch waren bis zu 1000 Personen betroffen und 14 Schulen mussten ihre Pforten schließen, ehe die Erkrankung langsam wieder abklang. Bis heute herrscht keine Klarheit über die Ursachen des Phänomens. Eine virale Infektion konnte ausgeschlossen werden, Experten vermuteten eine Form der Massenhysterie, ausgelöst durch die 1962 vollzogene Unabhängigkeit Tanganjika's und den damit erhöhten Leistungsdruck auf die SchülerInnen. Näheres dazu von
banyon...
1916/17 beschrieb der österreichische Psychiater und Neurologe Constantin von Economo erstmals eine Erkrankung, die er Encephalitis lethargica epidemica nannte. Eine Schlafkrankheit die sich zwischen 1915 und 1927 weltweit ausbreitete, mit geschätzten 500.000 bis einer Million Erkrankten, von denen etwa ein Drittel starb und die später nur noch selten auftrat. So wurden 1987 lediglich vier Fälle dokumentiert. Man vermutete zunächst eine Verbindung zur damals ebenfalls um sich greifenden Spanischen Grippe, was später aber ebenso widerrufen wurde, wie ein Zusammenhang mit dem Herpes- und Scharlach-Virus. Heute geht man davon aus, dass es sich um eine Gehirnentzündung handelte die Parkinson-ähnliche Störungen auslöste und von einem Virus angeregt wurde, der das Zentralnervensystem angreift. Betroffene schlafen meist akut ein, selbst in unangenehmen Posen, klagen über Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit und Lähmungen der Augenmuskulatur. Im Folgenden ein Ausschnitt aus den Archiven von Wellcome Library...
auch Poriomanie oder Dromomanie, ist ein Phänomen bei dem Menschen - ähnlich wie beim Schlafwandeln - ohne ersichtlichen Grund und Ziel von einem Moment auf den anderen davonlaufen. Es gibt Fälle in denen Patienten weite Strecken zurückgelegt haben und, wieder bei Besinnung, keine Erinnerung mehr daran haben wie es dazu kam. Ursachen können im Zusammenhang mit anderen psychischen Erkrankungen liegen wie Depression, Schizophrenie oder altersbedingter Demenz. Es soll aber auch sporadisch auftretende Fälle gegeben haben, bei denen keine deutliche Vorerkrankung vorlag.
Damit nicht genug gibt es auch Formen des Fugue-Zustands in denen die Betroffenen nach dem Fortlaufen ihre ganze Persönlichkeit veränderten und eine komplett neue Identität annahmen. Jody Roberts, eine Reporterin beim Tacoma News Tribune im Bundesstaat Washington, verschwand 1985 spurlos und wurde 12 Jahre später in Sitka, Alaska unter dem Namen Jane Dee Williams lebend wiedergefunden. Weiters wird vermutet, dass die weltberühmte Krimiautorin Agatha Christie an etwas Ähnlichem gelitten haben könnte. Diese verschwand im Dezember 1926 und wurde ohne Erinnerung an die vergangenen Tage in einem Hotel in Harrogate, Yorkshire wiedergefunden. Registriert hatte sie sich dort als Mrs Tressa Neele aus Capetown, Südafrika. Noch verstörender ist allerdings der Fall um Hannah Upp, eine junge Lehrerin aus Salem, Oregon die gleich dreimal verschwand. Zuletzt auf St. Thomas, Virgin Islands* wo sie 2017 zum letzten Mal gesehen wurde. Ihre Familie ist bis heute auf der Suche nach ihr, siehe
hier!
Blameitonjorge erzählt mehr...
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