DARK ODDITIES #11 (SKY EDITION)
"Uns wird der Himmel auf den Kopf fallen!" ist einer dieser Sätze der vor allem Asterix-Fans ein Begriff sein dürfte. Man schmunzelt über den Satz - wie herrlich antiquiert und weltfremd! Wenn überhaupt geht vom Himmel doch die wenigste Gefahr überhaupt aus, oder! Nicht wie in den Wäldern und Wüsten oder den Tiefen des Meeres, die zu einem großen Teil immer noch kaum erforscht sind. In Wahrheit hält aber auch die Welt ÜBER unseren Köpfen einige große Mysterien parat, die Wissenschafter immer noch Rätsel aufgeben. Kuriose Wetterphänomene, seltsame Geräusche, Objekte die wie aus dem Nichts zur Erde fallen und die stete Gefahr aus dem All. Und wir reden hier nicht von Außerirdischen, wir haben in einem früheren Beitrag ja bereits vom Tunguska-Ereignis gesprochen! Hier vier weitere verstörende Beispiele aus himmlischen Sphären...
Ein beängstigendes Phänomen das über die Jahrhunderte hinweg immer wieder, quer über den Globus aufgetreten ist: Seltsame Geräusche am Himmel die nicht zu erklären sind. Sie klingen manchmal wie Trompeten, wie ein langgezogener Donner, wie ein industrielles Brummen oder wie Kanonenschüsse. Die Franzosen nennen sie "Bombes de mer" oder "Canons de mer", die Japaner "Uminari" zu deutsch "Das Weinen des Meeres". Allgemein werden sie aber Skyquakes (Himmelsbeben) genannt. Es gibt unzählige dokumentierte Fälle die weit in der Geschichte zurück zu reichen scheinen, eine eindeutige Erklärung für das Phänomen hat man bis jetzt aber noch nicht gefunden. Verständlicherweise ranken sich zahlreiche Mythen darum, vom Zorn Gottes und dem Ende der Welt. Tatsächlich ist in der Offenbarung des Johannes von sieben Posaunen die Rede, die allerlei Unheil mit sich bringen, ehe "Der Kampf des Satans gegen das Volk Gottes" beginnt.
Ein weiteres ab und an auftretendes Phänomen ist das sogenannte Angel hair, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Pasta-Variante. Es sind Haufen dünner Fäden einer klebrigen, spinnwebenartigen Geleemasse, die wie aus dem Nichts vom Himmel fallen. Entsprechende Vorkommnisse hat es immer wieder gegeben. Bekannte Beispiele sind das Nürnberger Himmelsspektakel von 1561, sowie das Sonnenwunder von Fatima, Portugal 1917. In beiden Fällen war das Angel hair Teil eines noch größeren Phänomens, nämlich einer Reihe aufsehenerregende Lichtspiele der Sonne, die sich heutzutage wohl auf meteorologische Ursachen zurückführen ließen. Auch wenn der Ursprung der seltsamen Substanz in vielen Fällen nicht eindeutig geklärt werden konnte, fand sich zumindest für einen der jüngsten Vorfälle 2015 in der australischen Stadt Goulburn eine rationale, wenn auch alptraumhafte Erklärung: Migrierende Spinnen!
Die Liste sonderbarer Objekte die vom Himmel fallen können, ist überraschend lang und nicht selten furchteinflößend. Einer weiteres berüchtigtes Beispiel trug sich am 3. März 1876 auf der Farm der Familie Crouch in Bath County, Kentucky zu. Mrs. Crouch saß zur Zeit auf der Veranda des Hauses und machte Seife, als es plötzlich kleine Bröckchen Fleisch zu regnen begann. Der Ursprung des Fleisches war ein absolutes Rätsel. Freunde und Nachbarn kamen, um sich die Sache anzusehen, manche kosteten sogar von den Klumpen, konnten sich aber nicht über das Tier einig werden. Ein Wissenschaftler namens Leopold Brandeis vermutete es handle sich bei der Substanz um Nostoc aus der Gattung der Cyanobakterien, die sich in Verbindung mit Wasser zu einem festen Stoff verbinden. Gegen die Theorie sprach, dass an dem Tag keine Wolke am Himmel war. Brandeis schickte eine Probe zur Analyse an die Newark Scientific Association, die es als Lungengewebe von Pferden oder menschlichen Kleinkindern identifizierten, was aber immer noch nicht erklärte woher das Fleisch kam. Umso mysteriöser gestaltet sich das Ganze, da es nur 9 Tage später in London zu einem erstaunlich ähnlichen Fall gekommen war.
Im August 1859 kam es zu einem der eindrucksvollsten meteorologischen Ereignisse aller Zeiten. Auf der ganzen Welt staunten die Menschen über plötzliche Lichtspektakel am Himmel, die auf der sonnenabgewandten Seite sogar so hell waren, dass sie die Nacht zum Tag machten. Der britische Astronom Richard Carrington war einer der Ersten die erkannten, was gerade geschehen war: Die Erde war von den Ausläufern eines Solarsturms getroffen worden, ein Ereignis das, würde es heute stattfinden, verheerende Folgen hätte: Elektrische Geräte würden außer Gefecht gesetzt, das Internet lahmgelegt und Datenträger massiv geschädigt. Die damaligen Telegrafenämter bekamen einen ersten Vorgeschmack auf die Katastrophe: Ihre Mitarbeiter holten sich Stromschläge von ihren eigenen Geräten. Der Rest der Welt war relativ unberührt davon, genoss das Schauspiel oder verlor darüber den Verstand. Es scheint: Immer wenn etwas mit dem Himmel ist gehen die Leute vom Ende der Welt aus!
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