LYRIK FÜR EINSTEIGER - H. C. ARTMANN



Für Viele beginnt die erste Berührung mit der Lyrik in der Jugend, mit dem Schreiben unglaublich kitschiger Liebesgedichte für die sie sich im späteren Leben wahrscheinlich ein bisschen genieren werden. Die Meisten hören dann irgendwann mit dem Schreiben auf, der Rest arbeitet an seinen Texten, entwickeln sich weiter, liest andere Dichterinnen und Dichter, lässt sich zu Texten inspirieren die in eine hoffentlich etwas gehaltvollere Richtung gehen...


Aber nochmal zurück zu den "Anderen Dichtern": Wen gibt's da überhaupt? Man kennt Goethe! Man kennt Schiller! Vielleicht ist einem sogar Rilke ein Begriff! Wer schon mal in einer Bibliothek war wird allerdings feststellen, dass es da noch viel viel mehr gibt. Nun lässt sich ja bekanntlich über Geschmack streiten und unter all den Büchern das Richtige für einen selbst zu finden ist oft garnicht so einfach. Deshalb wollen wir in dieser neuen Reihe einige unserer persönlichen Favoriten vorstellen - vielleicht ist da ja auch was für euch dabei!



H. C. Artmann (1921 – 2000)




Meine persönliche erste Berührung mit Artmann fand durch Eltern eines Schulfreundes statt, die in meinen ersten Texten einen Hang zum Absurden entdeckten und zurecht glaubten, der kauzige alte Mann könnte mir gefallen. Richtig reingerutscht bin ich allerdings erst, als ich in der FM4-Sendung Chez Hermes eine Aufnahme Artmann's hörte, in welcher er in den 1970ern eine alkoholisch-angeheiterte Lesung in Friesach gab. Alles was ich zuvor an Lesungen irgendwelcher Dichter erlebt hatte war relativ sauber, ernst und nicht selten furchtbar trocken gewesen. Der illuminierte Vortrag Artmann's dagegen war nicht nur urkomisch. Er sprengte alle bisher gekannten Konventionen, war ehrlich, authentisch und unterstrich in seiner schlierigen Art den absurden, dunklen und zutiefst österreichischen Inhalt seiner Texte. Danach war es ein Leichtes mich auch für seine "nüchternen" Arbeiten zu begeistern, die samt und sonders kleine Meisterwerke sind.

Hans Carl Artmann blickte auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Er wurde 1921 in Wien geboren, wo er auch aufwuchs und nach einem dreijährigen Büropraktikum eine Lehre als Schuhmacher begann. 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, desertierte aber mehrmals. Gegen Kriegsende hielt er sich in seiner Heimatstadt versteckt, geriet dort aber 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft, wo er Arbeit als Dolmetscher fand und seine ersten Texte schrieb. Seine Karriere als Schriftsteller gewann in den späten 1940ern zunehmend an Fahrt. In den 1950ern war er eine zeitlang Mitglied der Wiener Gruppe von der er sich später distanzierte. Sein Engagement in der österreichischen Literatur wie auch dem Kulturbetrieb - er war beispielsweise Präsident und Gründer der Grazer Autorenversammlung - haben die Alpenrepublik maßgeblich geprägt.


 

#FEEDBACK

von Manuel Waldner 7. Oktober 2025
Vergesst staubige Traditionen und langweilige Heimatabende. Wenn Toni Reitsamer zur Feier ruft, bebt der Berg – und in diesem Fall ein ganzer Steinbruch! Anlässlich des unglaublichen Doppeljubiläums – 10 Jahre Jodelschule und 100.000 (einhunderttausend!) Schüler – verwandelte der Jodel-Guru den Stöckl Steinbruch in Neukirchen in die wohl verrückteste Festbühne des Pinzgaus. Wer eine besinnliche Feierstunde erwartete, wurde eines Besseren belehrt. Und das war auch gut so. Ein Mann, ein Jodler, 100.000 Kehlen Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen: Hunderttausend Menschen hat dieser Mann bereits die Kunst des Juchzens und Jodelns nähergebracht. Vom "Kuhzitzen Jodler" bis zum "Almschrei" – Tonis Kurse sind Kult. Warum? Weil es hier nicht um perfekte Tonlagen geht, sondern um pure, unverfälschte Lebensfreude. Reitsamer ist Entertainer, Musiker, schräger Vogel und vor allem ein Original. Seine Mission: das Jodeln aus der angestaubten Ecke holen und zeigen, dass es verdammt viel Spaß macht. Das geht mittlerweile sogar online, falls man sich nicht in die Berge traut. Seine Musikprojekte wie "Toni Deluxe" oder das "Se Plotfish Soundsystem" sind genauso exzentrisch wie er selbst – eine wilde Mischung aus Mundart, Reggae-Beats und Aprés-Ski-Hymnen. Dieser Mann passt in keine Schublade und will da auch gar nicht rein. Die Nacht der Nächte: Gags, Gänsehaut und Zauberei Der Abend im Steinbruch war ein Spiegelbild seiner Karriere: laut, herzlich und ein bisschen verrückt. Lässig moderiert von Life & Music Artist Daniel Stock (Stockanotti), feierte die Jodel-Gemeinde eine Party, die von emotionalen Ehrungen für Tonis Familie bis zu seinen legendär-frechen Gags alles zu bieten hatte. Ein bisschen Magie hier, ein kräftiger Jodler da – eine Mischung, die ankam. Und als wäre das nicht genug, gibt's obendrauf noch ein Interview-Special der besonderen Art. Man nehme den Jodel-Meister Toni Reitsamer und setze ihn mit Produzent und Musiker Sebastian Steinhauser vor eine Kamera. Das Ergebnis? Pures Chaos, unzensierte Sprüche und mehr Lacher als man zählen kann. Ein Gespräch, das beweist: Diese Jungs nehmen sich selbst am allerwenigsten ernst. Wer also dachte, Jodeln sei etwas für Gestrige, den belehrt Toni Reitsamer eines Besseren. Sein Erfolg ist der beste Beweis dafür, dass Authentizität und eine gesunde Portion Humor ansteckender sind als jeder Trend. Also, Kehle ölen und ab zum Jodelkurs – vielleicht seid ihr ja Schüler Nummer 100.001!
von Manuel Waldner 25. September 2025
OPERN ERKLÄRT: LA TRAVIATA
von Manuel Waldner 25. September 2025
Helene von Damm ist ehemalige US-Botschafterin in Österreich und war lange Zeit die persönliche Assistentin des US-Präsidenten Ronald Reagan. Sie erzählt aus einer Zeit, in der der amerikanische Traum noch so real war wie heute die Tweets von Donald Trump. Im Gespräch mit dem Historiker, Journalisten und Autor David Herrmann-Meng spricht sie über die Zukunft der Welt im Spannungsfeld zwischen Trump, Putin, Europa und Nahost.
von Peter.W. 5. September 2025
Das Mark des Lebens aussaugen