DAS GENETISCHE GEDÄCHTNIS

GENETIC MEMORY: VERERBTE ERINNERUNGEN

Stell dir vor, du könntest dich an die Erinnerungen deiner Vorfahren erinnern. Das klingt wie Science-Fiction, oder? Aber was wäre, wenn ich dir sagen würde, dass es Beweise dafür gibt, dass wir diese Fähigkeit tatsächlich besitzen könnten? Das Konzept der genetischen Erinnerung ist seit langem ein Thema der wissenschaftlichen Debatte, und es gibt eine wachsende Menge an Beweisen, die darauf hindeuten, dass sie real sein könnte. Aber was bedeutet das für uns als Spezies und wie vergleichen wir uns mit anderen Tieren?


"Es gibt eine wachsende Menge an Beweisen dafür, dass epigenetische Veränderungen, die durch Umweltfaktoren verursacht werden, an zukünftige Generationen weitergegeben werden können. Wir wissen, dass dies bei Tieren der Fall ist, aber es gibt auch Hinweise darauf, dass dies beim Menschen auftreten kann." - Professor Wolf Reik, Epigenetiker am Babraham Institute in Cambridge, UK. (Quelle: The Guardian)

Die Idee der genetischen Erinnerung geht davon aus, dass wir Informationen von unseren Vorfahren auf einer genetischen Ebene erben und dass diese Informationen unser Verhalten beeinflussen können. Der Begriff "epigenetisches Gedächtnis" beschreibt den Mechanismus, durch den Umweltfaktoren die Expression bestimmter Gene beeinflussen und diese Veränderungen dann an zukünftige Generationen weitergegeben werden können.

Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, wie dies bei Tieren funktionieren kann. Zum Beispiel haben Forscher gezeigt, dass Ratten, die einem bestimmten Geruch ausgesetzt waren, während sie schwanger waren, Nachkommen hatten, die eine Vorliebe für diesen Geruch zeigten, auch wenn sie selbst nie zuvor damit in Kontakt gekommen waren. Ähnliche Studien an anderen Tieren wie Mäusen, Fischen und Vögeln haben ähnliche Ergebnisse gezeigt.

Aber was ist mit Menschen? Es gibt Anzeichen dafür, dass epigenetische Veränderungen auch beim Menschen auftreten können. In einer Studie untersuchten Forscher die Auswirkungen der Hungersnot in den Niederlanden während des Zweiten Weltkriegs auf die Enkelkinder der betroffenen Frauen. Sie fanden heraus, dass die Enkelkinder ein höheres Risiko für bestimmte Krankheiten hatten, die mit Fehlern in der Regulation des Insulins zusammenhängen, was darauf hindeutet, dass die Hungersnot epigenetische Veränderungen in den Genen der Frauen verursacht hatte, die dann an ihre Enkelkinder weitergegeben wurden.

Es gibt jedoch auch Kritiker dieser Theorie, die argumentieren, dass die Auswirkungen der Umwelt auf unsere Gene überschätzt werden und dass es schwierig ist, die genauen Ursachen für epigenetische Veränderungen zu identifizieren.


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Wir müssen sehr vorsichtig sein, wenn es darum geht, die Idee der genetischen Erinnerung beim Menschen anzuwenden. Obwohl es Hinweise darauf gibt, dass epigenetische Veränderungen über Generationen hinweg vererbt werden können, wissen wir noch nicht genug darüber, wie diese Veränderungen genau funktionieren und wie sie das Verhalten und die Gesundheit beeinflussen können." - Professor Stephen Haggarty, Direktor des Neuroscience Program am Massachusetts General Hospital. (Quelle: Scientific American)

Wenn es jedoch wahr ist, dass wir genetische Erinnerungen haben, was können wir dann von Tieren lernen? Eine Möglichkeit besteht darin, uns anzusehen, wie Tiere von ihren Vorfahren lernen. Zum Beispiel zeigen junge Vögel oft ein angeborenes Wissen über die Flugroute, die sie nehmen müssen, um zu ihren Winterquartieren zu gelangen, aber sie lernen auch von ihren Eltern und anderen älteren Vögeln, wie man bestimmte Aufgaben ausführt, wie man Nahrung findet und wie man sich verhält, um Raubtieren auszuweichen.

Vielleicht könnten wir als Menschen auch von unseren Vorfahren lernen, wenn wir epigenetische Veränderungen haben. Wir könnten von ihren Erfahrungen und ihrem Wissen profitieren.


"Es gibt noch viel zu tun, um die Mechanismen der epigenetischen Vererbung zu verstehen, aber es ist ein aufregendes und vielversprechendes Forschungsgebiet, das uns helfen könnte, die Rolle von Umweltfaktoren bei der Entstehung von Krankheiten zu verstehen." - Professoress Sarah Kimmins, Reproduktionsbiologin an der McGill University in Kanada. (Quelle: Medical Xpress)

#FEEDBACK

von Manuel Waldner 8. April 2025
Der Text von "Nóttin talar" (Die Nacht spricht) drückt tiefe Traurigkeit und den Wunsch aus, in die Vergangenheit zurückzukehren. Bilder wie ein versteckter Pfad und ein grauer Spiegel deuten auf eine Innenschau und den Wunsch hin, zur Vergangenheit zurückzukehren. Der Sänger spricht von Erinnerungen, die wie Glut brennen, und unausgesprochenen Worten, und fragt sich, ob Antworten in einer anderen Zeit existieren. Es gibt ein starkes Gefühl der Schuld und den Wunsch, vergangene Fehler ungeschehen zu machen, wobei wiederholt darum gebeten wird, Í GEGNUM TÍMANN (durch die Zeit) zurückzukehren, um Dinge zu reparieren. Das Vergehen der Zeit wird durch fallende Tage und stille Tränen dargestellt, was hervorhebt, dass die Zeit nicht umgekehrt werden kann. Der Sänger träumt von einer zweiten Chance, präsent und liebevoll zu sein. Auch wenn eine Rückkehr unmöglich sein mag und der Schmerz persönlich ist, bleibt die Hoffnung, Dinge richtigzustellen. Das Musikvideo, das drei junge Männer beim Spaß zeigt, steht im Kontrast zu diesen traurigen Texten. Es scheint hervorzuheben, wie schnell die Jugend und diese unbeschwerten Zeiten vergehen und wie Handlungen in der Jugend später zu Bedauern führen können. Die Freude im Video repräsentiert eine Zeit, die nicht zurückgebracht werden kann, und die Texte deuten darauf hin, dass die jungen Männer eines Tages zurückblicken und sich wünschen könnten, sie hätten Dinge anders gemacht. Der Unterschied zwischen den fröhlichen Bildern und den traurigen Worten betont, wie die Zeit vergeht und wie unsere vergangenen Handlungen uns belasten können. Hier gibt es mehr Informationen zum Musikprojekt: https://www.kollektiv-magazin.com/ai-musikprojekt-dominion-protocol
von Manuel Waldner 31. März 2025
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von Manuel Waldner 22. März 2025
Prof. Dr. Heinz Gärtner ist Politikwissenschaftler und Sicherheitsexperte mit Schwerpunkt internationale Beziehungen. Er lehrt an der Universität Wien und ist Senior Fellow am Österreichischen Institut für Internationale Politik (oiip). Gärtner beschäftigt sich in seiner Forschung mit Fragen der Neutralität, Sicherheits- und Friedenspolitik sowie den transatlantischen Beziehungen. Er hat zahlreiche Fachpublikationen veröffentlicht, ist regelmäßig als Experte in den Medien präsent und wirkt in internationalen Gremien zur Sicherheits- und Außenpolitik mit.