KURZFILM - NEIGHBOURS (1952)



Nachdem wir zuletzt den kanadischen Animationskünstler Ryan Larkin vorgestellt haben, werfen wir einen Blick auf seinen Mentor Norman McLaren (1914 – 1987). Der geborene Schotte hatte sich schon früh einen guten Ruf als experimenteller Filmemacher und Trickfilmfabrikant erworben. Er zog 1939 nach New York, unter anderem um dem Zweiten Weltkrieg zu entgehen, und 1941 auf Einladung von National Filmboard of Canada-Gründer John Grierson nach Kanada, wo er sein volles Potential entfalten konnte. Er experimentierte viel mit handgezeichneter und Drawn-on-Film-Animation, Stop-Motion, Pixilation und Drawn sounds (näheres dazu in unserem Artikel Concepts in Code). 1952 veröffentlichte er den Anti-Kriegs-Kurzfilm Neighbours der seinerzeit als das bis dato kontroversiellste Projekt der NFB galt und im darauffolgenden Jahr mit einem Oskar bedacht wurde. McLaren hatte den Film nicht nur gedreht, sondern auch die Musik beigesteuert, die er nach dem Drawn sounds-Prinzip anfertigte. Seine Botschaft ist auch heute, nach 70 Jahren immer noch brandaktuell und wurde für den Schluss in 13 Sprachen übersetzt:
Liebe deinen Nächsten!



Cast
Jean Paul Ladouceur

Grant Munro


Crew
Producer: Norman McLaren

Cinematography: Wolf Koenig

Animation Department: Norman McLaren

Sound Department: Clarke Da Prato

Written by Norman McLaren

Music by Norman McLaren
Directed by
Norman McLaren





#FEEDBACK

von Manuel Waldner 8. April 2025
Der Text von "Nóttin talar" (Die Nacht spricht) drückt tiefe Traurigkeit und den Wunsch aus, in die Vergangenheit zurückzukehren. Bilder wie ein versteckter Pfad und ein grauer Spiegel deuten auf eine Innenschau und den Wunsch hin, zur Vergangenheit zurückzukehren. Der Sänger spricht von Erinnerungen, die wie Glut brennen, und unausgesprochenen Worten, und fragt sich, ob Antworten in einer anderen Zeit existieren. Es gibt ein starkes Gefühl der Schuld und den Wunsch, vergangene Fehler ungeschehen zu machen, wobei wiederholt darum gebeten wird, Í GEGNUM TÍMANN (durch die Zeit) zurückzukehren, um Dinge zu reparieren. Das Vergehen der Zeit wird durch fallende Tage und stille Tränen dargestellt, was hervorhebt, dass die Zeit nicht umgekehrt werden kann. Der Sänger träumt von einer zweiten Chance, präsent und liebevoll zu sein. Auch wenn eine Rückkehr unmöglich sein mag und der Schmerz persönlich ist, bleibt die Hoffnung, Dinge richtigzustellen. Das Musikvideo, das drei junge Männer beim Spaß zeigt, steht im Kontrast zu diesen traurigen Texten. Es scheint hervorzuheben, wie schnell die Jugend und diese unbeschwerten Zeiten vergehen und wie Handlungen in der Jugend später zu Bedauern führen können. Die Freude im Video repräsentiert eine Zeit, die nicht zurückgebracht werden kann, und die Texte deuten darauf hin, dass die jungen Männer eines Tages zurückblicken und sich wünschen könnten, sie hätten Dinge anders gemacht. Der Unterschied zwischen den fröhlichen Bildern und den traurigen Worten betont, wie die Zeit vergeht und wie unsere vergangenen Handlungen uns belasten können. Hier gibt es mehr Informationen zum Musikprojekt: https://www.kollektiv-magazin.com/ai-musikprojekt-dominion-protocol
von Manuel Waldner 31. März 2025
AI-MUSIKPROJEKT: DOMINION PROTOCOL
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BACKSTAGE @ THE OSCARS - BERNHARD MAIRITSCH
von Manuel Waldner 22. März 2025
Prof. Dr. Heinz Gärtner ist Politikwissenschaftler und Sicherheitsexperte mit Schwerpunkt internationale Beziehungen. Er lehrt an der Universität Wien und ist Senior Fellow am Österreichischen Institut für Internationale Politik (oiip). Gärtner beschäftigt sich in seiner Forschung mit Fragen der Neutralität, Sicherheits- und Friedenspolitik sowie den transatlantischen Beziehungen. Er hat zahlreiche Fachpublikationen veröffentlicht, ist regelmäßig als Experte in den Medien präsent und wirkt in internationalen Gremien zur Sicherheits- und Außenpolitik mit.