SENDUNG OHNE NAMEN
Der Österreichische Rundfunk (ORF) blickt auf eine lange Tradition anspruchsvoller Kulturprogramme zurück, insbesondere was die Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen angeht. Man denke nur an die legendären Ö3-Reihen Die Musikbox (1967 - 95) und ZickZack (1979 - 95) aus welchen FM4 hervorging. Die Fernsehformate Ohne Maulkorb (1967 - 87), X-Large (1987 - 95), kunst-stücke (1981 - 2002), nitebox (1997) und die Donnerstag Nacht (seit 2002), welche später in Die.Nacht umbenannt wurde. Letzterer Schiene verdanken wir eine der wohl innovativsten Produktionen der Fernsehgeschichte überhaupt, die Sendung ohne Namen.
Unter anderem inspiriert durch den französischen Kurzfilm Funkenmariechen im Weltall (1997) von David Fourier, entwickelte das Quartett David Schalko, Martin Puntigam, Clemens Haipl und Fred Schreiber das Konzept für eine Sendung die sich, einem Monothema folgend in einer Verkettung weitschweifiger Assoziationen verliert, die nicht selten ironisch von einer bunten Collage an Video und Ton-Ausschnitten und Inserts begleitet werden. Hinzu kommen Interview-Beiträge von durchaus namhaften Gestalten, die sich Fragen stellen die ihnen sonst so nicht unterkommen. Als roter Faden dient die stets gesichtslose Stimme aus dem Off (Schreiber) die ein Bombardement an Hirnwichsereien abfeuert. Insgesamt ergibt sich daraus eine der besten Sendungen des zeitgenössischen ORF, die sowohl unterhaltsam als auch hochinformativ ist und ein Zeugnis seiner Zeit darstellt.
Sendung ohne Namen lief von 2002 - 2007 und feierte 2012/13 ein kurzweiliges Revival. 2003 wurde sie mit einer Romy nominiert. Hier fünf ausgewählte Episoden:
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