UK-EXPORTS: CHRISTMAS TAPES
Die Tradition der Christmas Tapes nahm ihren Anfang in den 1950ern. Die technische Abteilung der jeweiligen Fernsehanstalten sammelte über's ganze Jahr hinweg lustige Beiträge und Hoppalas, unglückliche Versprecher und Pranks, produzierte neben der Arbeit ein paar Sketches, Parodien und Musiknummern, probierte sogar ein paar neue technische Errungenschaften aus die man gerade eingekauft oder selbst entwickelt hatte, und fügte das Ganze zu einem Video zusammen, das Ende des Jahres bei der innerbetrieblichen Weihnachtsfeier zur Belustigung der gesamten Belegschaft gezeigt wurde. Die Öffentlichkeit bekam davon nichts mit, was nur allzu verständlich war.
Das britische Fernsehen stand schon früh unter Druck von Bürgerinitiativen die sich über dieses und jenes beschwerten: Das Programm sei zu gewalttätig oder nicht kindergerecht oder erfülle den Bildungsauftrag nicht etc. Eine treibende Kraft war die konservative Aktivistin Mary Whitehouse, die sich unentwegt über alles mögliche beschwerte und rasch eine große Anhängerschaft um sich scharte. Manche Fernsehkomiker der damaligen Zeit machten sich auch gerade deshalb über sie lustig. Heute wird sie dafür kritisiert sich gegen Bemühungen der Feminismus und LGBT-Community gestellt zu haben. Auch das britische Königshaus mischte zu Beginn noch kräftig mit. Bis 1968 mussten Skripts zu satirischen Programmen erst zur Einsicht an den Lord Chamberlain geschickt werden.
Umso verständlicher ist es, dass die Christmas Tapes auch gerne dazu genutzt wurden mal etwas Dampf abzulassen und "naughty" zu sein. Aus heutiger Sicht schüttelt man zurecht den Kopf über die Schweinereien die in manchen von ihnen zum Vorschein kommen, aber wie gesagt: Die Tapes waren nicht für die Öffentlichkeit gedacht! Dennoch gelangten einige von ihnen als Bootleg-Kopien in Umlauf und mit dem Siegeszug von Youtube ins World Wide Web. Hier eine kleine Auswahl aus der britisch-nostalgischen, durchgeknallten und politisch inkorrekten Welt der Christmas Tapes...
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